16. Dezember 2025
Der Paketbote klingelt zum dritten Mal, der Plätzchenteig geht gerade schief und im Hintergrund läuft ununterbrochen „Last Christmas“ – spätestens dann ist klar: Die Adventszeit hat uns fest im Griff. Und mitten in all dem Trubel stellt sich plötzlich die entscheidende Frage: Haben wir eigentlich schon einen Weihnachtsbaum? Die Auswahl ist groß. Nordmanntanne, Fichte, Kiefer, Kunstbaum oder doch etwas Selbstgebautes? Hilfreich bei der Entscheidung des richtigen Baumes ist ein Blick auf Platz, Budget und Prioritäten: Soll der Baum duften? Besonders lange halten? Oder soll er möglichst nachhaltig sein? Auch die Lebenssituation spielt eine Rolle: Wer einen künstlichen Baum anschaffen möchte, sollte ihn viele Jahre nutzen – sonst ist es ökologisch kaum sinnvoll. Ein Überblick, der bei der Entscheidung helfen kann. Der Klassiker im Wohnzimmer Die Nordmanntanne bleibt der Klassiker. Sie hat eine harmonische Form, weiche Nadeln und hält lange frisch. Damit der Baum die Feiertage gut übersteht, lohnt ein Blick auf die Schnittstelle: „Ist sie nicht trocken oder verharzt, wurde der Baum erst vor Kurzem geschlagen“, erklärt Saskia Blümel vom Verband natürlicher Weihnachtsbaum. Vor dem Aufstellen sollte die Tanne draußen in einem Eimer Wasser stehen und drinnen dann langsam an die Wärme gewöhnt werden. „Vor dem Schmücken noch einmal anschneiden – dann kann der Baum wieder frisches Wasser ziehen“, rät Blümel. Ein Liter pro Meter Baumhöhe gilt als guter Richtwert. Der Blick auf die Preise zeigt: Viel wird sich in diesem Jahr vermutlich nicht verändern. Für Nordmanntannen bewegen sich die Kosten je nach Region und Qualität in einem Rahmen von etwa 23 bis 30 Euro pro Meter. Auch Fichten, Kiefern und Tannen sind beliebt – vor allem wegen ihres Duftes. „Kiefern duften deutlich stärker als Nordmanntannen, halten aber nicht so lange“, sagt Blümel. Außerdem piksen ihre Nadeln mehr. Die Fichte bringt den klassischen Weihnachtsgeruch ins Wohnzimmer, verliert aber, je nach Raumtemperatur, etwas früher Nadeln. Über 80 Prozent der verkauften Bäume stammen heute aus Weihnachtsbaumplantagen, in denen meist kräftig gespritzt und gedüngt wird. Der NABU warnt deshalb vor möglichen Gesundheitsschäden durch giftbehandelte Weihnachtsbäume. „Mit einem unbehandelten Baum erspart man sich und seiner Familie eine mögliche Belastung der Raumluft mit Pestizid-Ausdünstungen während der Feiertage“, so Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Wer seinen Weihnachtsbaum frisch schlagen möchte, kann das bei vielen regionalen Baumschulen und Weihnachtsbaumhöfen tun. Sie bieten festgelegte Flächen an, auf denen selbst ein Baum gefällt werden darf. Wichtig zu wissen: Einfach in den Wald gehen und einen Baum fällen ist verboten. Wälder sind Eigentumsflächen, und das Fällen ohne Genehmigung gilt als Diebstahl und Sachbeschädigung. Offizielle Verkaufsstände, Hofläden und Schlagflächen sind deshalb die richtige Anlaufstelle. Für manche Haushalte kommt anstelle eines echten Baums ein künstlicher Weihnachtsbaum infrage. Das Angebot ist groß, die Optik reicht von schlicht über farbige Modelle bis täuschend echt. Vom Onlinekauf wird jedoch häufig abgeraten, denn die Nase ist ein guter Hinweis auf mögliche Schadstoffe. Riecht ein Baum stark nach Chemie, sollte man ihn lieber stehen lassen. Hintergrund: Um Plastikbäume haltbar zu machen, werden Weichmacher oder Flammschutzmittel beigemischt – manche davon können problematisch für Umwelt und Gesundheit sein. Weihnachtsbaum selber bauen Wer etwas Ausgefallenes sucht, kann statt eines klassischen Baums auch selbst gemachte Alternativen wählen. Viele greifen zu einfachen Holzgestellen oder Zweigen, die an der Wand befestigt und mit Lichtern geschmückt werden. Sehr beliebt ist auch ein Weihnachtsbaum aus Holzlatten: Er ist nachhaltig, leicht zusammenzubauen und erinnert mit seinem schlichten Design an den skandinavischen Wohnstil. Auch übereinandergestapelte Holzkisten eignen sich gut – sie lassen sich wie ein Regal dekorieren, jedes Fach kann mit Kugeln, Kerzen oder kleinen Geschenken gefüllt werden. Und sogar eine alte Holzleiter kann mit einer Lichterkette überraschend festlich aussehen.